, Patricia Fehrensen

Sängeli-Exkursion vom 4. Mai 2025

Am Sonntag, dem 4. Mai, war es wieder so weit: Die alljährliche Sängeli-Exkursion stand an!

Trotz leichtem Nieselregen fanden sich bereits um 5 Uhr morgens über 40 wetterfeste Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Parkplatz beim Eisstadion im Schoren ein. In drei Gruppen aufgeteilt – geführt von Ueli Marti, Peter Andres und Nick Berchtold – marschierten wir in der Dunkelheit in Richtung Schorenwald.
Kaum angekommen, wurden wir bereits mit den Rufen des Waldkauzes begrüsst (und ja, nicht alle Rufe kamen von Leitern der anderen Gruppen – einer war tatsächlich echt!). Mit der fortschreitenden Dämmerung begann ein regelrechtes Konzert: Rotkehlchen, Singdrosseln, Amseln, Mönchsgrasmücken und Zaunkönige stimmten nach und nach ein. Ein besonderes Highlight war, dass Ueli seine stetig wachsende Sammlung an Vogeleiern in einem Schaukasten in den Wald gebracht hatte und den Teilnehmenden präsentierte. Ein Höckerschwan-Ei war dieses Jahr als Neuzugang hinzugekommen.
Mit dem ersten Licht sahen wir endlich auch einige der Vögel, die wir zuvor nur gehört hatten. Dazu gesellten sich weitere Arten wie Blau- und Kohlmeisen, Ringeltauben, Zilpzalps, Winter- und Sommergoldhähnchen, Buchfinken und sogar ein Trauerschnäpper sowie ein Schwarzspecht. Zwar nur von einem Teil der Gruppe gesichtet, aber allen anderen dafür umso lebendiger vom Finder vorgestellt: ein Sperber, dessen vergangene Mahlzeiten Ueli unter einem Sperbernest gefunden und dann liebevoll anhand von Feder- und Schnabelresten rekonstruierte und uns anschaulich präsentierte.
Ein weiterer Höhepunkt war der besetzte Brutkasten, den Ueli vorsichtig vom Baum holte. Darin sass eine Kohlmeise, eingebettet in ihr kunstvoll gebautes Nest – ein eindrücklicher Einblick in das versteckte Leben der Höhlenbrüter.
Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein erreichten wir schliesslich den Sängeliweiher, wo sich Blässhühner, Graugänse und Rotmilane schön präsentierten. Für ornithologische Einsteigerinnen und Einsteiger bot die Exkursion eine tolle Gelegenheit, Vögel und ihre Stimmen zu üben. Überraschend für alle war ein Silberreiher, der für diese Jahreszeit eher ungewöhnlich spät zu sichten war. Besonders erfreulich war auch die Sichtung eines Neuntöters, der sich dank der vom Verein getätigten Pflegearbeiten der letzten Jahre an den Hecken offenbar heimisch fühlt. Sein seltener, rauer Ruf war für viele die akustische Krönung vom Anlass. Ob es in diesem Jahr wieder zu einer Brut kommt?
Nach gut drei Stunden intensiver Vogelbeobachtung und einem wunderschönen Sonnenaufgang liessen wir den Morgen in der nahegelegenen Hütte des Feuerwehrvereins ausklingen. Bei Zopf, warmem Tee und Kaffee sowie spannenden Gesprächen fand die Exkursion einen rundum gelungenen Abschluss.